Geschwisterkinder

Die Situation der Geschwister autistischer Kinder ist eine besondere: Sie sind damit konfrontiert, immer wieder hinter dem autistischen Geschwisterkind zurückstecken zu müssen, weil dieses ungleich mehr an Fürsorge und Aufmerksamkeit bedarf.

Geschwisterkinder haben oft eine sehr unvoreingenommene und geschickte Art, mit ihrem autistischen Geschwister umzugehen; dennoch sind sie immer wieder mit herausfordernden Situationen konfrontiert (Schreien und andere Störungen, Kaputtmachen, fehlende Rücksichtnahme und Einsicht). Sie sind häufiger in der Rolle als Freunde und Spielpartner des autistischen Kindes. Einige Geschwisterkinder fühlen sich vernachlässigt, sagen dies jedoch nicht, weil sie ihren Eltern nicht noch mehr Sorgen bereiten möchten.

Hilfreich ist es, wenn Eltern schon frühzeitig offen mit ihren Kindern über die Situation sprechen und sie über die Besonderheiten im Verhalten aufklären. Wichtig ist, die Gefühle des Geschwisterkindes ernst zu nehmen und diesem die Möglichkeit zu geben, auch intensive Gefühle wie Wut, Frustration und Trauer anzusprechen und zu akzeptieren. Schöne Zeiten, in denen das Geschwisterkind das Gefühl hat, ein Elternteil/eine Bezugsperson nur für sich alleine beanspruchen zu können, wie ein gemeinsamer Besuch bei der Eisdiele, während der Autismustherapie, können Kraft und Halt geben. Darüber hinaus sind gezielte Angebote für Geschwisterkinder oder Ferienfreizeiten über die Verhinderungspflege und Entlastungsangebote über die Pflegeversicherung für das autistische Kind (s. FAQ-Liste) empfehlenswert.

Weitere Informationen über Geschwisterkinder und förderliche Strategien im Alltag erhalten Sie in unseren FBA-Fortbildungen für Fachkräfte und Angehörige sowie den Eltern- und Geschwisterseminaren im Rahmen der Elternkurse.