Alltagsleben in der Familie

Gutes Alltagsleben im Kindergartenalter in der Familie

Autismus ist nicht heilbar. Hier sind sich Expert:innen auf der ganzen Welt einig. Es besteht auch Konsens, das eine früh einsetzende, individuelle und intensive Förderung in den ersten Lebensjahren eine bessere Entwicklungsprognose bietet. Doch wie kann diese gelingen, wenn das Kind sich mehrere Stunden täglich in der Kita befindet?


Zunächst einmal findet wichtiges Lernen täglich auch im Kindergarten statt, schon dadurch, dass das Kind mit anderen Kindern zusammen ist, von diesen bspw. imitative (nachmachen) und soziale Fähigkeiten abschauen kann und versucht, sie selbst anzuwenden. Pädagog:innen vor Ort sind dazu in der Lage, das Kind hierbei zu unterstützen und entsprechend seiner Bedürfnisse individuell zu fördern. Vielfach gibt es Therapeut:innen, die im Kindergarten angestellt sind oder die von außen kommen (hierzu zählen auch Autismustherapeut:innen) und Therapieangebote machen. Dem Kind stehen vielfältige Möglichkeiten an Lernmaterial, Motorikangeboten, sensorischen Erfahrungen und lebenspraktischem Lernen zur Verfügung.

Wenn das Kind nach einem mehrstündigen und für es anstrengenden Kindergartentag nach Hause kommt, ist es in jedem Fall wichtig, ihm eine Pause zum Ausruhen und Kraft tanken zuzugestehen. Das Kinderzimmer und auch die weiteren Räume sollten reizarm gestaltet und nur wenige Dinge gleichzeitig zugänglich sein. Im Laufe des Nachmittags kann ein weiteres (Förder-/ Freizeit-) Angebot wie eine Therapieeinheit (Autismustherapie, Heilpädagogisches Reiten, Ergotherapie usw.) erfolgen, eine strukturierte Lerneinheit mit einem Elternteil oder einfach bspw. ein Spielplatz- oder Schwimmbadbesuch. Eltern sollten jedoch auch in ihre eigenen Kräfte denken und die Geschwister im Fokus behalten.

Eltern tun gut daran, die wichtigsten Elemente der Förderung wie Kommunikationsaufbau, Hilfen bei der Selbstständigkeitsentwicklung, kooperatives Verhalten, soziales Lernen etc. täglich regelmäßig im Alltag anzuwenden, da effektives Training entscheidend mit der Regelmäßigkeit zusammenhängt.  Am Wochenende ist für alle die Möglichkeit, sich auszuruhen und zu versuchen, gemeinsam Spaß zu haben. Wenn sich das alles einfacher anhört als Sie es in Ihrer persönlichen Situation empfinden: Wenden Sie sich frühzeitig an ein Autismus-Therapiezentrum bzw. eine entsprechende Beratungsstelle und bitte Sie um Unterstützung.